Nachfolger des Ehrendechanten Matthias Tummer wurde Pfarrer Norbert Lindner
Ein gebürtiger Ostpreuße jetzt neuer Pfarrer in Aegidienberg
Pfarreinführung für den 1. September geplant - 1969 im Kölner Dom durch Kardinal Frings zum Priester geweiht
Als Nachfolger des vor wenigen Monaten in den Ruhestand getretenen Ehrendechanten Matthias Tummer hat Pfarrer Norbert Lindner (36) seine
Tätigkeit in der Aegidienberger Pfarrgemeinde "St. Aegidius" bereits aufgenommen. Die Berufung zum neuen Pfarrer dieser Gemeinde durch den
Kölner Erzbischof, Josef Kardinal Höffner, erfolgte mit Wirkung vom 1. August 1976.
Doch ist die offizielle Pfarreinführung erst für nach den Sommerferien geplant: am Festtage des Schutzpatrons der Gemeinde, des hl. Aegidius, also am Mittwoch, 1. September, natürlich im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes. Nach dem Gottesdienst, der um 18.30 Uhr beginnt, hat jeder Gelegenheit, den neuen Pfarrer im Saale der Gaststätte Alfred Dahm persönlich zu begrüßen.
Gebürtiger Ostpreuße
Von Landschaft und Menschen seiner neuen Pfarrei hat der am 30. Oktober 1939 in Allenstein/Ostpreußen geborene Geistliche in der kurzen Zeit seines Hierseins nach seinen Äußerungen einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Nachdem Norbert Lindner im Jahre 1945 mit seiner Mutter und seinen Geschwistern vor den anrückenden Russen nach Mecklenburg hatte fliehen müssen, sah sein weiterer Lebensweg zunächst nicht unbedingt typisch für den eines Geistlichen aus.
Nach zweijährigem Aufenthalt auf einem Bauernhof in Mecklenburg — an diese Zeit erinnert sich der Pfarrer auch heute noch sehr gerne — zog die Familie 1947 nach Köln, wo Norbert Lindner nach Abschluß der Volksschule eine Lehre als Möbelschreiner absolvierte, die er mit der Gesellenprüfung abschloß. Vier Jahre lang besuchte er dann das Abendgymnasium in Neuß und bestand 1962 sein Abitur.
Studienbeginn in Bonn
Das Studium der Theologie nahm er an der Bonner Universität auf und beendete es nach einer Zwischenstation in Innsbruck im Jahre 1969 in Köln. Im Kölner Dom wurde er am 3. Februar 1969 durch Kardinal Frings zum Priester geweiht. Dies war übrigens die letzte Priesterweihe, die Kardinal Frings, der ja Ehrenbürger der Stadt Bad Honnef ist, vornahm, bevor er in den Ruhestand trat.
Seine seelsorgerische Arbeit nahm der junge Geistliche als Kaplan in Solingen auf, Einen außerordentlich interessanten Wirkungskreis fand er dann in der Pfarre St. Adelheid in Köln-Brück, wo damals vier Priester gemeinsam für eine Neubausiedlung von 15000 Menschen zuständig waren. Diese Priestergemeinschaft betreute ferner das Krankenhaus Köln-Merheim wie auch die Kaplanstelle an St. Servatius in Köln-Ostheim.
Probleme einer modernen Kirchengemeinde
Hier sei er, so versicherte Pfarrer Lindner gestern in einem HVZ-Gespräch, mit allen denkbaren Problemen einer modernen Kirchengemeinde konfrontiert worden. „Das hat mir trotz des enormen Arbeitspensums sehr viel Freude gemacht." Nach einer weiteren Zwischenstation als Kaplan in Fischen/Allgäu folgte jetzt die Berufung als Pfarrer nach Aegidienberg. -es-