A 3 wird für zehn Jahre zur Baustelle

Administrator (admin) on 22.10.2019

Gelbe Linien auf der Fahrbahn flankiert von Sicherheitsbaken dominieren derzeit zwischen dem Kreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Lohmar das Bild auf der Autobahn 3

A 3 wird für zehn Jahre zur Baustelle

Bei der Autobahnsanierung bekommt das Siebengebirge einen besseren Lärmschutz

 

Von Nadine Quadt

RHEIN-SIEG-KREIS. Gelbe Linien auf der Fahrbahn flankiert von Sicherheitsbaken dominieren derzeit zwischen dem Kreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Lohmar das Bild auf der Autobahn 3 (A 3): kleine Vorboten der seit Jahren geplanten großen Autobahnsanierung. Wie mehrfach berichtet, saniert der Landesbetrieb Straßen NRW die A3 zwischen dem Kreuz Heumar und der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz von Grund auf. Fünf Bauabschnitte sind für die umfangreichen Arbeiten vorgesehen. Los geht es mit dem Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Lohmar und dem Kreuz Bonn/Siegburg. Der Startschuss soll nun Anfang 2020 in Fahrtrichtung Frankfurt fallen.

Eigentlich sollten die Arbeiten schon seit fast einem Jahr laufen. Die notwendigen Vorarbeiten waren dann im Frühjahr weitestgehend abgeschlossen. Das Vergabeverfahren habe aber länger gedauert als gedacht und den Starttermin immer wieder nach hinten verschoben, erklärt Sabrina Kieback, Sprecherin von Straßen NRW. Hinzu kamen neue, verschärfte Arbeitsschutzrichtlinien für Baustellen im Straßenverkehr, die die Planung erschwerten.

„Wir haben die Baustelle zwischen dem Autobahnkreuz Bonn/Siegburg und der Anschlussstelle Lohmar jetzt eingerichtet“, sagt Kieback. Momentan laufe die so genannte Bauphase 0. „Das sind vorbereitende Arbeiten für die grundhafte Sanierung“, so die Sprecherin. Bis Ende des Jahres baut der Landesbetrieb Mittelstreifenüberfahrten und Nothaltebuchten. Zudem werden auf Standstreifen und Fahrbahn schadhafte Stellen ausgebessert. „Das sind prophylaktische Arbeiten, damit uns die Fahrbahn während der Sanierung nicht auseinanderfällt“, sagt Kieback. So sollen Bauverzögerungen möglichst vermieden werden. Während der mit dem neuen Jahr startenden Arbeiten soll der Verkehr bis auf wenige Ausnahmen in beide Fahrtrichtungen dreispurig fließen. Dafür wird er unter Nutzung der Standstreifen umgeleitet. Die Sanierung ist unumgänglich, verdeutlicht Sabrina Kieback noch einmal. Täglich 80 000 bis 100 000 Fahrzeuge, davon zwölf Prozent Schwerlastverkehr, hätten in den vergangenen Jahren ihre Spuren auf der Autobahn hinterlassen. Um die zu beseitigen, lässt Straßen NRW auf einer Länge von rund 41 Kilometern den Straßenbelag samt Unterboden erneuern. Der neue lärmmindernde Asphalt soll den Lärm laut Straßen NRW um zwei Dezibel reduzieren. Eine zusätzliche Verbesserung sollen höhere, längere und neue Lärmschutzwände bringen. Die Sanierung umfasst auch Entwässerung, Schutzeinrichtungen und Beschilderungen der Autobahn. Zudem müssen 20 von insgesamt 45 Brücken komplett erneuert, 17 saniert und nachgebessert werden. Ein vergleichbares Projekt hat es zuletzt vor mehr als 40 Jahren auf der A3 gegeben. Waren die Planer zunächst von sechs Jahren ausgegangen, sind inzwischen zehn Jahre für die Sanierung angesetzt. Zu den Kosten macht der Landesbetrieb keine Angaben.

Dass die Sanierung mitten auf der Strecke und nicht in Heumar beginnt, hat einen Grund: Auf den gut sechs Kilometern zwischen Lohmar und Siegburg sind die meisten Bauwerke marode: Sieben Brücken müssen komplett durch neue ersetzt, weitere sechs aufwendig saniert werden. Damit ist der Bauabschnitt der aufwendigste. „Der Ab- und Neubau der Brücken hat auch Einfluss auf den Verkehr unter den Bauwerken“, sagt Sabrina Kieback. So müssten etwa die Zeithstraße in Siegburg wie auch die Frankfurter Straße (L333) in Sankt Augustin an mehreren Wochenenden gesperrt werden. Dann geht nichts mehr auf den beiden Hauptverkehrsstraßen. „Wir versuchen, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, so Kieback. Dafür stehe der Landesbetrieb in engem Austausch mit den betroffenen Kommunen, Polizei und Feuerwehr. Über alle Einschränkungen werde rechtzeitig informiert. Zwei Jahre sind für die Arbeiten zwischen Lohmar und Siegburg angesetzt.

 

Weitere Infos und Details zu den drei Abschnitten im Rhein-Sieg-Kreis auf ga-bonn.de/a3sanierung

Sanierungsprojekte im Siebengebirge

Nach Fertigstellung des dritten Abschnitts zwischen der Anschlussstelle Lohmar und dem Kreuz Bonn/Siegburg steht ab 2022 der vierte Abschnitt vom Kreuz Bonn/Siegburg bis zur Anschlussstelle Siebengebirge auf der Agenda. Mit elf Kilometern ist dies der längste Bauabschnitt – und nah an der maximalen in NRW zugelassenen Länge für Autobahnbaustellen, wie Sabrina Kieback erklärt. „Eventuell fangen wir deswegen 2021 schon zwischen Bockeroth und Siebengebirge an“, sagt sie. Parallel zu der dann noch laufenden Sanierung im vorherigen Abschnitt. Die Qualität der Strecke hat hier aufgrund des Alters der Fahrbahnen und der steigenden Verkehrsbelastung gelitten. Wie in den übrigen Abschnitten werden die Fahrbahnen, Brücken, die komplette Ausstattung mit Entwässerung, Schutzeinrichtungen und Beschilderung erneuert.

Für die Anwohner entlang der Autobahn wird der Lärmschutz durch lärmmindernden Asphalt , der die Belastung um zwei Dezibel reduzieren soll, verbessert. Während auf der Westseite der Autobahn im Zuge des Neubaus der ICE-Strecke in den Jahren 2000/2001 bereits viele Bereiche der Lärmschutzwände erneuert wurden, bieten die Lärmschutzwände auf der Ostseite keinen ausreichenden Lärmschutz mehr. Insgesamt 2,3 Kilometer Lärmschutzwände werden erneuert. Bei Hasenboseroth und Ruttscheid werden neue Wände auf einer Länge von 700 Metern gebaut. Auf der Westseite werden nur die vorhandenen Lärmschutzwände bei Birlinghoven und Thomasberg, die zum Teil noch aus Holzelementen bestehen, gleichhoch erneuert. Auf der Ostseite werden bei Dambroich, Bockeroth und Bellinghausen die vorhandenen Wände durch höhere Wände ersetzt.

Auf der gesamten Streckenlänge werden zahlreiche Unter- oder Überführungen entweder instandgesetzt oder durch Neubauten ersetzt. Komplette Neubauten wird es bei der Unterführung Wirtschaftsweg Birlinghoven, der Unterführung Bockerother Straße und der Unterführung Feldweg „Im Harperoth“ geben.

Die letzten 5,7 Kilometer im fünften Bauabschnitt bis hin zur Anschlussstelle Bad Honnef/Linz sollen frühstens 2025 in Angriff genommen werden, parallel dazu die Strecke zwischen Lohmar und Heumar. mel

 

Quelle: General-Anzeiger-Bonn vom 22.10.2019

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