Dann eben ein neues Rad
Dann eben ein neues Rad
Was außer dauerhaft Durchzug muss der Mensch im Kopf haben, der das auf dem Aegidienberger Schulhof abgestellte Zweirad einer Zweitklässlerin derart beschädigt, dass es nicht mehr nutzbar ist? Die bitteren Tränen von Anna, Schülerin der Theodor-Weinz-Schule, trockneten aber schnell. Für die Fahrradwoche sollten die Kinder ihr Rad am Vorabend an der Schule abstellen. Als die Mitschüler merkten, dass gehässige Menschen Annas Drahtesel zerstörten, setzte sich im Bad Honnefer Höhenort eine Welle der Solidarität in Gang.
Tomke Ebert (Elternsprecherin der Klasse) und Daniela Ratajczak (Mutter einer Mitschülerin) riefen das Projekt „Neues Fahrrad für Anna“ ins Leben und hatten rasch Partner wie die Volksbank Köln Bonn, den Bürgerverein Aegidienberg und den Fahrradladen Radsport Borens im Boot. Ergebnis: Anna erhielt dank vieler Spenden ein neues Rad plus Sicherheitsausstattung.
Nebeneffekt: In der Bergregion kam so viel Geld zusammen, dass ein weiteres Rad angeschafft wurde, welches nun in der Schule vorgehalten wird, wenn ein Kind kein eigenes hat. Jetzt darf sich der zerstörerische Kleingeist ärgern: Seiner blinden Wut setzen die Aegidienberger Liebe entgegen.
Quelle: General-Anzeiger-Bonn vom 07.07.2021