Wenn das Fahrrad schon bereitsteht
Wenn das Fahrrad schon bereitsteht
Per App buchen und in die Pedale treten: An acht Stationen in Bad Honnef und Königswinter gibt’s Leihzweiräder von RSVG und nextbike
Von Roswitha Oschmann
BAD HONNEF/KÖNIGSWINTER. | In die Pedale treten und weg mit dem Miet-
rad – das ist nun auch in Bad Honnef und Königswinter möglich. Mal eben von Aegidienberg nach Bad Honnef-Tal oder nach Oberpleis oder Siegburg fahren? Auch wer kein Rad hat, kann jetzt losstrampeln. Am Montag wurde in Aegidienberg und in Königswinter grünes Licht gegeben. Im Auftrag des Rhein-Sieg-Kreises betreibt die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) zusammen mit der nextbike GmbH ein Mietsystem. Die nextbike-Räder können per App städteübergreifend gemietet und abgegeben werden.
„Mit der Ausweitung des RSVG-Bike-Systems stellen die RSVG, der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bad Honnef einen weiteren wichtigen Mosaikstein für die Verkehrswende bereit“, sagte Honnefs Erster Beigeordneter Holger Heuser beim Startschuss auf dem Aegidiusplatz. Das Bikesharing stelle eine weitere Komponente neben dem Radverkehrskonzept dar für Bad Honnef, und parallel für Königswinter. „Urbane Mobilität wird so gestärkt.“
16 Fahrräder mit Sieben-Gang-Schaltung stehen bereit. Stationen sind neben dem Aegidiusplatz die Endhaltestelle der Linie 66, die Bahnhöfe in Bad Honnef und Rhöndorf sowie der Marktplatz. 2022 sollen noch vier Pedelecs in Aegidienberg hinzukommen. In Königswinter stehen die Räder an den Bahnhöfen der Altstadt und Niederdollendorf sowie auf dem Busbahnhof Oberpleis.
André Berbuir, Fachbereichsleiter im Referat Wirtschaftsförderung und strategische Entwicklung des Kreises, meinte: „Jetzt werden wir das Fahrradthema ,ausrollen‘. Mit der Aufnahme in den Nahverkehrsplan geht der Kreis einen bundesweit einzigartigen Weg. Wir fangen klein an und werden im nächsten Jahr nachsteuern.“ Das Bike-System sei ein Bestandteil des ÖPNV. Freilich könne das Angebot nicht den Pkw-Verkehr ersetzen, etwa im ländlichen Raum. Aber er stelle ein umweltfreundliches Angebot dar. „Wir wünschen uns, dass die Leute die Räder künftig in Anspruch nehmen.“
RSVG-Geschäftsführer Volker Otto freute sich ebenfalls, auch wenn Leute aus der Belegschaft augenzwinkernd gefragt hätten, ob sie jetzt Fahrrad und nicht mehr Bus fahren sollen. Im Gegenteil: Er sei am 18. August wieder vor Ort, wenn mit dem Fahrplanwechsel in Bad Honnef ein massiver Ausbau des ÖPNV einhergehe, etwa das Angebot der Buslinie nach Aegidienberg deutlich ausgebaut werde. Erster Beigeordneter Heuser: „Darauf freuen wir uns schon sehr.“ Jonas Löhr, Manager von nextbike, stellte vor, wie der Weg zum Rad ist: „Kostenlos in der App registrieren, Bike-Station aufsuchen und sofort losradeln!“ Per Smartphone und App kann schon vorher geprüft werden, ob an der Radausleihstation ein Fahrrad steht. Nach Abstellen per Schalterumlegen an einer der Stationen kann der nächste Interessent aufs Rad steigen.
Möglich sind Routen ausschließlich von Station zu Station – inklusive Zwischenstopps. Ein „Free Floating“, wie etwa in Bonn, ist im ländlichen Raum nicht umsetzbar“, erklärte Jonas Löhr. Sein Team kontrolliert die Standorte und sorgt für die Verfügbarkeit der Räder. In Siegburg befindet sich eine Wartungs- und Reparaturstation. Kosten: Fahrrad: 30 Minuten ein Euro, höchstens neun Euro pro Tag. Infos unter www.nextbike.de/rsvg.
Quelle: General-Anzeiger-Bonn vom 06.07.2021