Die Schlacht im Siebengebirge

Die Kämpfe zwischen dem Selbstschutz und den Sonderbündlern sind weit folgenschwerer gewesen, als sich in den ersten Tagen übersehen ließ.

Die Schlacht im Siebengebirge.

Die Kämpfe zwischen dem Selbstschutz und den Sonderbündlern sind weit folgenschwerer gewesen, als sich in den ersten Tagen übersehen ließ. Es hatte sich in den Siebengebirgsorten ein straff organisierter Selbstschutz gebildet. Der Selbstschutz der ganzen Gegend verteilte sich in der Nacht von Freitag über das ganze Gebirge. Freitag früh rückten die Sonderbündler mit ihrer Hilfsmacht in den Honnefer Stadtwald ein. Hier kam es in der Nähe von Aegidienberg zu längeren Kämpfen, bei denen die Selbstschutzleute von allen Seiten angriffen. Die Sonderbündler hatten 70 Tote, 50 Mann wurden gefangen und später in das unbesetzte Gebiet gebracht. Die Gesamtzahl der getöteten Sonderbündler beträgt nach Schilderungen 113. Es wird von zuverlässiger Seite aber glaubhaft behauptet, das sie noch größer sei, und wenigstens 130 Mann betrage. Im Selbstschutz befanden sich Angehörige aller Parteien, von den Kommunisten bis zur äußersten Rechten. Die Parteien und Gewerkschaften von Honnef bildeten eigene Kompagnien die aber untereinander engste Fühlung hatten. Der Selbstschutz löste sich am Freitag wieder auf.


Schlacht im Siebengebirge
21.11.1923
Rheinische Volkswacht