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Vom Einsiedler am Feuerschlößchen

Über die Besiedelung von Aegidienberg


Echo des Siebengebirges
13. Jahrgang - Königswinter, Mittwoch, den 17. Juli - 1878 - Nr 56.
Textausschnitt aus dem Artikel: Honnef. Vom Einsiedler am Feuerschlößchen

Von der Löwenburger Ruine aus erblickt man landeinwärts Aegidienberg, eine alte Colonie von Honnef, deren erste Bewohner verurteilte Verbrecher waren, die man zur Rodung des Waldes und zur Ansiedlung dahin verwies. Der ursprüngliche Name des Ortes heißt Honnefer-Rott. Von dem dort befindlichen Galgen wurde derselbe auch Galgenberg genannt. Als nun im 16. Jahrhundert die Filiale von dem Honnefer Pfarrsprengel getrennt und zur slebständigen Pfarre erhoben wurde, war man darauf bedacht, einen Kirchenpatron zu wählen, dessen Name eine Umänderung der bisherigen häßlichen Bezeichnung Galgenberg leicht ermöglichte, und so wurde denn die Pfarrkirche dem h. Aegidius, im Volksmunde St. Gilgen, geweiht. Seitdem heißt der Ort Gilgenberg oder Aegidienberg. Aber noch heute sieht der "Honnefer Bürger" mit einem gewissen höheren Selbstgefühl auf den Gilgenberger herab.


17.07.1878
Echo des Siebengebirges